Und hier kam Lars Richter, Projektleiter bei project:syntropy, mit ins Spiel: „Wir wurden mit der Erneuerung des Projektionssystems des Doms beauftragt, weil das vorhandene Projektionssystem nicht den gesamten Sichtbereich abdeckte. Es hatte zudem eine geringe Auflösung und Helligkeit, und mußte deshalb manuell kalibriert werden. Eine Reihe von Problemen rührte daher, dass das vorhandene Projektionssystem auf UHP-Lampen basierte; das heißt, die vorhandenen Projektoren mussten nach einem Lampenaustausch regelmäßig neu ausgerichtet werden. Die Neuausrichtung erfolgte manuell, und dieser hohe Instandhaltungsaufwand resultierte in Ausfallzeiten, was in Anbetracht der Erfordernisse des Endbenutzers nicht tragbar war.”
Während der Installation spielte die Software von domeprojection.com eine wesentliche Rolle, wobei bereits vor der Installation eine ganze Reihe von Berechnungen angestellt werden musste. Steinmann erklärte: „Wir haben eine Kamera in der Mitte des Doms positioniert, die uns ermöglichte, alle Projektionsflächen zu erkennen. Dann haben wir Tests durchgeführt, um die Präzision der Geometrie zu prüfen und sicherzustellen, dass die Systeme zusammen funktionieren würden.
„Der erste Test wurde mit einem Laserpointer zu dem Zielsystem-Manipulator durchgeführt. Der Manipulator bewegte sich auf einer genauen Bahn, und diese ‚Bahn‘ wurde mit dem visuellen System projiziert. Die resultierende Divergenz betrug jetzt nur noch 1,7 Bogenminuten.”
Er erläuterte weiter: „Beim zweiten Test projizierten wir einen Marker unter Verwendung eines Theodolits, um die Punkte so präzise wie möglich zu messen. Die Divergenz betrug <10 mm auf der Projektionsffläche.
Dann wurde die Farbkalibrierung mithilfe der ColorCalibration-Ergänzung mit einem Jeti-Spektrometer von ProjectionTools erreicht.”
Darüber hinaus wurde die von e.sigma während der Simulationen verwendete proprietäre Software im Rahmen des Upgrades verbessert. Durch enge Zusammenarbeit mit domeprojection.com entwickelte e.sigma eine Schnittstelle, um das Warping & Blending direkt in die Software selbst zu importieren.
Sobald das System installiert sei, müsste es in der Lage sein, eine Reihe von Aufgaben zu erfüllen, wie Roland Bals von e.sigma erklärte: „In dem Dom werden Waffensysteme getestet, die Boden-, Luft- und Seebedrohungen abwehren können. Eine weitere Reihe von Aufgaben ist die Untersuchung von Lenkflugkörpern, insbesondere ihrer Suchköpfe. Moderne Suchköpfe und Waffensysteme haben typischerweise Sensoren im Wellenlängenbereich von Ultraviolett bis Infrarot. Die Projektionsfläche des ZSD hat eine speziell entwickelte reflektierende Oberfläche, die es ermöglicht, sowohl statische als auch mobile Signaturen von Zielen mit annähernd 100 % über den gesamten Spektralbereich zu reflektieren.
„Die zu prüfenden Geräte (Test-Prototypen) sind in der Lage, die Ziele aufgrund der reflektierten Strahlung zu erkennen und zu verfolgen. Die Zielszenarien werden in ihrer Präsentation und Dynamik so präzise reproduziert, dass das Verhalten der Feuerregelkreise des Testrings durch Messungen aufgezeichnet werden kann.”
Er führte weiter aus: „Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Untersuchung der Minderwertigkeit verfügbarer Waffensysteme und Raketen. Die gegenwärtig bekannten Eingriffsmaßnahmen aus der elektronischen Kriegführung sollen an den verfügbaren Systemen getestet werden, um in der Lage zu sein, aussagekräftige Feststellungen über deren Wirksamkeit zu machen. Bei der Repräsentation eines Szenarios insgesamt werden die Einflüsse von Gelände und Wolken sowie von Tageszeit und Wetter berücksichtigt. Die Form und Ausrichtung der Ziele auf der Projektionsfläche werden wirklichkeitsnah aufgezeichnet, um eine Zielverfolgung durch die Sensoren der Test-Prototypen zu ermöglichen.“